Der geneigte Leser mag erahnen, dass ich gewisse Panikmache-Bewegungen nicht mag. Wenn sie wenigstens wissenschaftlich fundiert wären, ließe sich natürlich darüber reden/nachdenken, aber auf Basis unseriöser/falscher Fakten finde ich das etwas uncool. Nur so vorab. (Ihr könnt natürlich trotzdem glauben woran ihr wollt.)
ZitatAlles anzeigenPositive Wortwahl im Trend
(Allgemein)
Zumindest betreffend wissenschaftlicher Texte scheint es einen Aufwärtstrend bei der Benutzung positiver Begriffe zu geben. Seit etwa 20 Jahren ist der Begriff "neuartig" sogar häufiger zu finden als negative Begriffe. Ein möglicher Grund dafür ist, dass dadurch die Arbeiten relevanter wirken und entsprechend häufiger Beachtung finden als Arbeiten, die sich - wie früher eher üblich - einer eher neutraleren Sprache bedienen. Außerdem ist diese Wortwahl wohl auch der Tatsache geschuldet, dass man z.B. bei Anträgen auf Fördergelder die Zielgruppe gezielt von der Wichtigkeit des eigenen Forschungsprojektes überzeugen möchte.
Also eigentlich ein ganz einfacher psychologischer Trick.
Quellen:
http://www.nature.com/news/nov…4?WT.mc_id=TWT_NatureNews (Ball: ‘Novel, amazing, innovative’: positive words on the rise in science papers. (2015) doi:10.1038/nature.2015.19024)
ZitatWarum Impfungen evtl. einen schlechten Ruf haben
(Medizin)
Wie vielleicht der ein oder andere in seiner Umgebung mitbekommen hat, gibt es eine ziemlich vehemente Bewegung, die von Impfungen abrät, weil sie schädliche Nebenwirkungen haben sollen. Um zu überprüfen, ob diese Empfehlung überhaupt Hand und Fuß hat, hat eine Forschungsgruppe solche Nebenwirkungen nun genauer unter die Lupe genommen hat. Wie bereits in anderen Publikationen, konnte beobachtet werden, dass Über-35-jährige eine langsamere Immunantwort haben als Unter-35-jährige. Außerdem zeigten vor allem Probanden mit einem abweichenden B-Zell-Phänotypen (Untergruppe der weißen Blutkörperchen) sogenannte "unerwünschte Ereignisse", also Schmerzen, Durchfall, Übelkeit, Schwindel oder ähnliches. Dieselben Probanden litten häufig auch gleichzeitig an Autoimmunerkrankungen, also Abwehrreaktionen gegen körpereigenes Gewebe (z.B. Diabetes Typ I, Zöliakie, Morbus Crohn etc). Insofern könnte man daraus schließen, dass Menschen mit einem gesunden Immunsystem in der Regel keine negativen Nebenwirkungen nach Impfungen zu befürchten haben, während Menschen mit Autoimmunerkrankungen sich auf solche Nebenwirkungen einstellen sollten.
Quellen:
http://www.nature.com/ni/journal/v17/n2/full/ni.3328.html (Sobolev et al: Adjuvanted influenza-H1N1 vaccination reveals lymphoid signatures of age-dependent early responses and of clinical adverse events. (2016) doi:10.1038/ni.3328)
ZitatDatenmanipulation aufgedeckt
(Allgemein)
Kürzlich wurde bei einer italienischen Forschungsgruppe aufgedeckt, dass sie in mehreren ihrer Publikationen dieselben Bilder für unterschiedliche Sachverhalte wiederverwendet und manipuliert hat. Das ist insofern relevant, da die Publikationen allesamt von negativen Effekten durch Ernährung mit genetisch modifizierten Pflanzen (in dem Fall Soyabohnen) gehandelt hat, die Gegner von genetisch modifizierten Organismen (GMO) natürlich gerne zitieren und damit für die weit verbreitete Angst vor GMO mit verantwortlich sind.
Quellen:
http://www.nature.com/news/ita…3?WT.mc_id=TWT_NatureNews (Abbott: Italian papers on genetically modified crops under investigation. (2016) doi:10.1038/nature.2016.19183)
ZitatAlles anzeigenSpiderman unrealistisch
(Allgemein)
Wahrscheinlich nur, um einfach mal Träume zu zerstören, hat eine Forschergruppe herausgefunden, dass Tiere mit zunehmender Körpermaße eine größere Kontaktfläche zu Wänden haben müssen, um überhaupt nach Spiderman-Manier daran haften zu können. Beim Menschen bräuchte man so eine etwa 40 %ige Kontaktfläche.
(Schöner Fakt, um Leute damit zu nerven.)
Quellen:
http://www.sciencemag.org/news…m_campaign=spiderman-1979
http://biorxiv.org/content/early/2016/01/18/033845 (Labonte et al: Extreme positive allometry of animal adhesive pads and the size limits of adhesion-based climbing. (2016) doi:10.1073/pnas.1519459113)
ZitatAlles anzeigenFrühe Antibiotikanutzung als Risikofaktor für Übergewicht und Asthma
(Medizin)
Ich habe ja schon öfters Artikel zum Mikrobiom zitiert (also der Mensch-Bakterium-Symbiose). Entsprechend sinnvoll scheint, was eine Forschergruppe diesbezüglich zur frühen Nutzung von Antibiotika bei Kindern herausgefunden hat. So schadet die Antibiotikagabe nicht nur beabsichtigterweise unerwünschten Bakterien, sondern auch denen, die für unsere normale Gesundheit wichtig sind. Also muss nun nicht nur beachtet werden, dass eine erhöhte Nutzung von Antibiotika zu Resistenzen dagegen führen kann, sie kann vor allem bei Kindern im Wachstum dazu führen, dass ihr Mikrobiom nicht mehr dem "normalen" gesunden Mikrobiom entspricht. Das kann dann zu einer bakteriellen Fehlbesiedlung des Darms oder der Atemwege führen und einen Risikofaktor für Übergewicht oder Asthma darstellen.
Quellen:
http://www.theguardian.com/soc…d-asthma?CMP=share_btn_tw
http://www.nature.com/ncomms/2…410/full/ncomms10410.html (Korpela et al: . (2016) doi:10.1038/ncomms10410)
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