Insulin, Bakterien und Krebse

Diesmal mit deutlich mehr medizinischen Themen.



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Bakterien doch nicht in so großer Überzahl
(Biologie)


Es galt sehr lange fast schon als unumstrittener Fakt, dass der menschliche Körper etwa zehnmal mehr Bakterien als menschliche Zellen in seinem Körper trägt. Nun hat sich jemand die Mühe gemacht, diese These tatsächlich zu überprüfen und ist bei genauerer Einbeziehung aller bis heute erhaltener Daten zum Ergebnis gekommen, dass das Verhältnis eher bei 1,3:1 (Bakterien : menschliche Zellen) liegt, und selbst das wäre starken Schwankungen nach oben und unten unterworfen. Im Endeffekt ist man zum Entschluss gekommen, dass wir etwa genauso viele Bakterien wie "eigene" Zellen besitzen. Dieser Fakt hat vermutlich keine wirklich wichtige Bedeutung, sollte aber mit dem seit 1972 kursierenden Mythos aufgeräumt haben.


Quellen:
http://biorxiv.org/content/early/2016/01/06/036103 (Sender et al: Revised estimates for the number of human and bacteria cells in the body. (2016) doi:10.1101/036103 )


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Umwelteinflüsse als Hauptfaktor bei Tumorentstehung
(Medizin)


Da vor kurzem ein Zusammenhang zwischen gewebeabhängiger Häufigkeit der Zellteilungen und der Entstehung von Krebs entdeckt wurde, hat es sich eine andere Forschergruppe zur Aufgabe gemacht, mal genauer unter die Lupe zu nehmen, ob nun "natürliche" Mutationsraten oder Umwelteinflüsse die entscheidenden Faktoren sind. Das Ergebnis: Zufällige Mutationen ohne Außenwirkung ("intrinsische" Faktoren) haben nur einen Einfluss von etwa 10-30 % auf die Bildung von Tumoren, den entscheidenden Faktor bilden wirklich schädliche Umwelteinflüssen jeglicher Art ("extrinsische" Faktoren). Was natürlich nicht heißt, dass man auf jeden Fall Krebs bekommt, wenn man sich z.B. als Kettenraucher solchen Einflüssen aussetzt, aber dadurch erhöht man die Wahrscheinlichkeit, dass der eigene Körper entartete Zellen nicht frühzeitig beseitigen kann und man so letztlich an Krebs erkrankt.


Quellen:
http://www.nature.com/nature/j…584/full/nature16166.html (Wu et al: Substantial contribution of extrinsic risk factors to cancer development. (2016) doi:10.1038/nature16166)


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